Einleitung Aufgrund der allgemeinen Summenformel (CH2O)n wurde im 19. Jahrhundert für Zucker der Begriff „Kohlenstoff-Hydrat“ Cn(H2O)n geprägt. In der Tat wird Glucose mit konzentrierter Schwefelsäure zu „Kohle“ dehydratisiert. Trotz häufiger Anwendung trifft jedoch die Bezeichnung „Hydrat der Kohle“ bei vielen Mono- und Oligosacchariden nicht zu. Unter Kohlenhydraten versteht man vielmehr aliphatische Polyhydroxylcarbonyl-Verbindungen mit einer Häufung von funktionellen Gruppen im Verhältnis zur Molekülgröße, wie sie von keiner anderen Substanzklasse präsent sind.
Eine Konsequenz der Polyfunktionalität ist die große Zahl von möglichen Stereo- und Konstitutions-Isomeren, die schon bei relativ kleinen Molekülen auftritt. Je nach Stellung der Carbonylfunktion unterscheidet man zwischen den Aldosen und den Ketosen. Zusätzlich unterscheidet man Aldosen und Ketosen nach der Anzahl ihrer C-Atome: Triosen C3, Tetrosen C4, Pentosen C5, Hexosen C6 und Heptosen C7. Die Triosen und Tetrosen sind nur als Metaboliten bekannt, während die höheren Zucker beispielsweise als seltene Bestandteile von Zellwänden in Bakterien aufzufinden sind…