Viele Naturstoffe, wie beispielsweise Zucker und Aminosäuren, besitzen eine definierte dreidimensionale Struktur, die durch die vorhandenen Stereozentren bestimmt wird. Die besondere Bedeutung der Stereochemie wird vor allem bei Betrachtung der spezifischen chemischen Wirkstoff-Rezeptor-Wechselwirkungen deutlich, da viele biologische Zielmoleküle nicht nur eine hohe Substratselektivität aufweisen, sondern auch eine hohe Selektivität in Bezug auf deren Stereochemie besitzen. So lösen unterschiedliche Stereoisomere oft unterschiedliche physiologische Reaktionen im Organismus aus.
Daher existiert ein enormes Interesse an der Entwicklung neuer Methoden zur selektiven Herstellung chiraler Verbindungen in der gewünschten stereochemischen Konfiguration. Die asymmetrische Synthese stellt eine Möglichkeit zur stereoselektiven Herstellung chiraler Verbindungen dar. Eine asymmetrische Synthese liegt nach Definition von Morrison und Mosher vor, wenn eine prochirale Verbindung gezielt in eine chirale Verbindung überführt und dabei ein ungleiches Verhältnis der entstehenden Stereoisomere gebildet wird. Eine besonders effiziente Methode der asymmetrischen Synthese ist die asymmetrische Katalyse, bei der die Stereoinduktion durch einen chiralen Katalysator vermittelt wird…