Organische Schwefelverbindungen sind in der Natur häug zu finden. Viele dieser Moleküle spielen eine zentrale Rolle im Metabolismus, als Beispiele seien hier die Aminosäuren Cystein und Methionin oder die Peptide Glutathion und Cystathionin genannt. Der wichtige Kofaktor Biotin enthält ebenfalls eine Schwefelfunktion. Im Gegensatz zu chiralen Kohlenstoffverbindungen bekam die Stereochemie von Molekülen, bei denen ein Schwefelatom als stereogenes Zentrum fungiert,
im biologischen und biochemischen Zusammenhang oft weniger Aufmerksamkeit. Solche bioaktiven chiralen Moleküle sind aber sowohl als natürliche als auch synthetisierte Verbindungen von besonderem Interesse. Man ndet sie beispielsweise im primären Metabolismus wieder, wobei in vielen der dort wirkenden Moleküle neben dem stereogenen Schwefelatom auch mehrere stereogene Kohlenstoffzentren vorliegen. Eines der bekanntesten Beispiele in diesem Zusammenhang ist S-Adenosylmethionin. AdoMet ist nach ATP das zweithäugste Enzymsubstrat im Stoffwechsel…