Nach J. M. Lehn wird Supramolekulare Chemie als Chemie „über das Molekül hinaus“ definiert. Darunter versteht man die Chemie der schwachen intermolekularen Wechselwirkungen. Die wichtigen schwachen Wechselwirkungen, mit den die supramolekularen Aggregaten gebildet werden können, sind zum Beispiel die Van-der-Waals-Wechselwirkungen, die Wasserstoffbrückenbindungen, die elektrostatische Wechselwirkungen zwischen Ionenpaaren und Dipolen, die π-Stapelwechselwirkungen und die koordinativen Bindungen zwischen Donorliganden und Metallionen.
Zusätzlich zu den oben genannten Wechselwirkungen ist das von Fischer und Ehrlich eingeführte Schlüssel-Schloß-Prinzip bedeutsam. Dieses Prinzip beruht darauf, dass die Bildung von stabilen Aggregaten grundsätzlich von der Geometrie und der Ladungsverteilung der Bausteine abhängt ist. Ein weiteres wichtiges Prinzip der supramolekularen Chemie ist die Selbstorganisation, welche die selektive Organisation einzelner Komponenten zu definierten Aggregaten beschreibt…