Das vorliegende Buch wendet sich an den kunstinteressierten Besucher von Fachwerkstädten, nicht an den Fachmann. Dem kunsthistorisch interressierten Laien begegnet meist nur das äußere Erscheinungsbild eines Fachwerkhauses. Dieses ist für ihn “in erster Linie (ein) ästhetisch-optisches Reizobjekt im erlebten Raum” (Binding) Als ästhetisches Objekt fordert es den Betrachter zur Warnehmung und zugleich zum Verstehen des Wahrgenommenen auf. Entsprechend wird ein Fachwerkhaus als Einzelgebäude wie ein Teil eines Fachwerkensembles in den Blick genommen und seine Gestaltungselemente, insbesondere seine vielgestaltigen, regional eigenständigen Schmuckformen zu bestimmen versucht.
Damit soll einem Erklärungsbedüfnis des Besuchers unserer Fachwerkstädte entsprochen werden, der staunend und bewundernd vor den Gestaltungen der künstlerischen Phantasie früherer Generationen steht, diese aber auch verstehen, d.h. benennen, zueinander in Beziehung setzen und historisch wie geographisch einordnen möchte. Mit Hilfe solcher Erläuterungen wird der Besucher schließlich in einer Art Reiseführer durch 35 der sehenswertesten Fachwerkstädte Deutschlands geleitet