Einleitung
Seit den Pionierarbeiten von Karl Ziegler, welcher mit Übergangsmetall-Katalysatoren
Olefine bei RT polymerisierte, hat sich die metallorganische Chemie zu einem sehr
wertvollen Werkzeug sowohl in der Polymerchemie als auch in der organischen Synthese
entwickelt. Im Laufe der Zeit wurden mit fast allen Übergangsmetallen neue Methoden
entwickelt, welche sowohl asymmetrische als auch katalytische Reaktionen in der
organischen Synthese ermöglichen. Die Anwendung dieser Verfahren haben schließlich auch
ihren Einzug in die Naturstoffsynthese gefunden.
So stellt Hoveydas Synthese des Fluvirucin-B1-Aglycons ein eindrucksvolles Beispiel der
modernen Synthesechemie dar, in der er in 9 von 15 Stufen Übergangsmetall-Katalysatoren
verwendete und dieses Anti-Influenza-Mittel in einer effizienten und konvergenten Synthese
herstellen konnte.
Gerade die Naturstoffsynthese beflügelt die Forschung zur Entwicklung neuer Methoden und
stellt deren Brauchbarkeit unter Beweis. So zählt auch die Olefinmetathese zu diesen neuen
Reaktionen, die in den letzten 10 Jahren wie kaum eine andere Transformation die organische
Chemie beeinflußt hat. Dies war aber erst möglich durch die Entwicklung von
Einkomponenten-Präkatalysatoren, welche gute Toleranz gegenüber funktionellen Gruppen
sowie hohe Reaktivität zeigen. Dazu gehören die von GRUBBS et al. entwickelten
Rutheniumcarbenkomplexe sowie der von SCHROCK et al. synthetisierte
Molybdänalkylidenkomplex…