Das Bundesbodenschutzgesetz (BBodSchG, 1998) mit Bundesbodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV, 1999) schreibt bei der Bewertung von altlastverdächtigen Flächen und Verwertungsmaterialien hinsichtlich einer Gefahr für das Grundwasser eine Sickerwasserprognose vor. In dieser Arbeit wurde für eine Gefährdungsabschätzung des Grundwassers durch schwermetallkontaminierte Feststoffe ein ETI- Konzept (Emission, Transmission, Immission) entwickelt. Dabei wurden die kontaminierten Feststoffe und die darunterliegenden Böden grundlegend charakterisiert sowie die betreffenden hydrologischen Bedingungen ermittelt. Dann erfolgten Elutionsversuche zur Quellstärkeermittlung (Emission), dabei wurden zum einen bereits etablierte und neue Elutionsverfahren auf ihre Anwendbarkeit untersucht und bewertet, zum anderen die Eignung und die Empfehlung eines Elutionsverfahrens zur Bestimmung der Quellstärke ausgesprochen. Anschließend erfolgte die Durchführung von Schwermetall- Transportversuchen mit dem Ziel, die Transportvorgänge des Sickerwassers ausgehend vom Feststoff über den natürlichen Boden in das Grundwasser zu simulieren (Transmission). Im Rahmen dieser Arbeit wurde für die Transportprognose eine neue Versuchsapparatur entwickelt, welche eine naturnahe Simulierung der Schwermetalltransportprozesse im Labor ermöglicht und das Rückhaltevermögen der ungesättigten Zone quantifiziert. Daher wird aus der untermittelbar unter dem Feststoff liegenden Scheibe eine Probe entnommen und mit der natürlichen Dichte in die entwickelte Transmissionsapparatur eingebaut. Unter Einfluss eines hydraulischen Gradienten von i=1 und durch den Konzentrationsgradient an beiden Kammer über und unter die Probe findet eine Schwermetalltransport der untersuchten Schwermetalle (Ni, Cu, Zn, Pb) statt.
Mouad Lambarki El Allioui
Entwicklung eines naturnahen Bewertungsverfahrens für die Gefährdungsabschätzung von Altlastverdachtsflächen und Verwertungsmaterialien
2. Auflage
151 Seiten
Paperback
Reihe : MIH
Bandnummer : 93
ISBN : 978-3-86130-278-0
45,00 €