Information ist heute zu einem entscheidenden Produktionsfaktor der Produktentwicklung geworden und hat bei der Gestaltung von Geschäftsprozessen eine Schlüsselrolle. Die Verfügbarkeit von Information ist ein entscheidendes Erfolgskriterium und beeinflusst Effektivität und Effizienz maßgeblich. Gleichzeitig haben sich in den letzten 20 Jahren die in der Produktentwicklung genutzten Kommunikationsmittel entscheidend verändert. Zeichenbrett, Blaupausen und Papprollen wurden durch Digital Mock-Ups, E-Mail und Groupware abgelöst. Die Anzahl der Kommunikationsmittel hat rapide zugenommen und ihre Auswahl ist zu einem komplexen Gestaltungsfeld geworden. Der Gestaltung von aufgabenangemessenen Informations- und Kommunikationsstrukturen kommt damit eine große Bedeutung zu. Dies gilt umso mehr für das Concurrent Enterprise, in dem Produkte nach den Prinzipien des Concurrent Engineering in unternehmensübergreifenden Kooperationsbeziehungen entwickelt werden. Die vorliegende Arbeit beschreibt Theorie und Praxis einer neuen Methode zur Gestaltung von Informations- und Kommunikationsstrukturen, der Formalen Interaktionsanalyse (FIA). Kernfragen der Methode sind:
- Welche Informationen werden zur Durchführung einer Aufgabe benötigt?
- Welche Eigenschaften müssen diese Informationen haben?
- Welche Kommunikationsmittel sollen dafür benutzt werden?
- Welche wechselseitigen Abhängigkeiten bestehen zu anderen Aufgaben?
Die Methode unterstützt den Prozessgestalter bei der problemorientierten Lösung von Kommunikationsproblemen und wurde bereits in verschiedenen Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Sie ist ein einfaches Hilfsmittel, um die Verfügbarkeit von Informationen im Concurrent Enterprise zu verbessern.