Vor dem kontextuellen und diskursiven Hintergrund der gegenwärtigen Krise des Christentums in Europa versuchen die Beiträge dieses Bandes, aus der Perspektive der interkulturellen Philosophie und unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrung Lateinamerikas einen alternativen Horizont für das Verständnis der gegenwärtigen Krise des Christentums in Europa zu skizzieren. Das Grundanliegen dabei ist es, die interkulturelle Transformation des Christentums als eine adäquate Antwort auf seine Krise vorzuschlagen.
Damit soll die Bedeutung der Krise des Christentums in Europa keineswegs relativiert werden. Vielmehr geht es darum, mit dazu beizutragen, diese Krise in einem umfassenderen, universelleren Kontext zu betrachten und den Tendenzen zuvorzukommen, die in ihr ein Laboratorium sehen, wo man – gewiss sehr eurozentrisch – schon die Zukunft aller Religionen der Menschheit voraussehen kann.