Meine Einführung in die Arbeit dieses Ersten Internationalen Kongresses für Interkulturelle Philosophie möchte ich mit der Darlegung des folgenden Gedankens beginnen.
Zu den Grundcharakteristika, die das philosophische Denken von je her bestimmen und auszeichnen, gehört ohne Zweifel jenes, das aus dem philosophische Denken ein Denken macht, welches sich im Dialog und aus dem Dialog besehender Denk- und Handlungstraditionen entwickelt und somit als ein stets durch Tradition vermitteltes Denken darstellt. Mit anderen Worten: es gibt in der Regel kein philosophisches Denken ohne Bezug zu dem, was man eben Denktraditionen nennt. Man kann daher von der Richtigkeit der Ansicht ausgehen, die besagt, dass in der Philosophie – aber gewiss nicht nur in der Philosophie – ohne Tradition nicht gedacht werden kann.