Die ständig fortschreitende Entwicklung innovativer Kunststoffprodukte führt zwangsläufig zu neuen bzw. höheren Anforderungen an deren Herstellung und somit an nahezu alle verwendeten Prozesse und Verfahren. Dabei sind sowohl eine steigende geometrische Komplexität der zu fertigenden Bauteile als auch höhere Anforderungen an die Bauteilqualität zu beobachten. Da der Fügeprozess häufig einer der letzten Schritte in der Wertschöpfungskette eines Gesamtsystems ist, kommt den Fügeverfahren eine besondere Bedeutung zu. Die Fügenahtqualität entscheidet schließlich in vielen Fällen über die Funktionstüchtigkeit des Produkts [Kor96b].
Unter den Fügeverfahren ist der Schweißprozess für Kunststoffbauteile von großer Bedeutung, da hohe Anforderungen an die Verbindungsqualität durch stoffschlüssige Schweißverbindungen erfüllt werden können. Dabei können gas- und flüssigkeitsdichte Verbindungen mit hoher Festigkeit bei gleichzeitig hoher Reproduzierbarkeit realisiert werden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung in die industrielle Praxis ist die Auswahl eines geeigneten Schweißverfahrens, dessen Eigenschaften bei der Bauteilentwicklung (Materialauswahl, Konstruktion, Wirtschaftlichkeit) konsequent berücksichtigt werden.
In der industriellen Fertigung haben sich viele Verfahren für die unterschiedlichsten Fügeproblematiken bewähren können. Die am häufigsten eingesetzten Verfahren sind dabei das Heizelementschweißen, das Vibrationsschweißen und das Ultraschallschweißen. Diese Verfahren sind schon seit einigen Jahrzehnten in der industriellen Praxis etabliert, wobei ebenfalls viele grundlegende wissenschaftliche Aspekte und Fragestellungen im Rahmen universitärer Forschung bearbeitet und beantwortet werden konnten.