Seit der Entdeckung des Ferrocens Anfang der fünfziger Jahre durch Kealy, Pauson1
und Miller sowie seiner Charakterisierung hat die metallorganische Chemie als
Bindeglied zwischen organischer und anorganischer Chemie stetig und rapide an
Bedeutung gewonnen. Das wachsende Interesse an dieser Disziplin der Chemie
zeigt sich nicht nur in zahlreichen Veröffentlichungen, sondern auch an der
steigenden Zahl von Reaktionen, die unter Beteiligung metallorganischer
Reagenzien durchgeführt werden.
Bei der Entwicklung neuer Strategien zur Synthese organischer Verbindungen, aber
auch in vielen Schlüsselschritten zur Synthese pharmakologisch interessanter
Substanzen, sind metallorganische Reagenzien nicht mehr wegzudenken.
Metallorganische Verbindungen können die Reaktivität koordinierter, funktioneller
Gruppen bis hin zur Reaktivitätsumpolung beeinflussen und besitzen die Möglichkeit,
reaktive Substrate oder Zwischenstufen zu stabilisieren. Gleichzeitig bieten sie
aber auch eine einfache Möglichkeit, durch Variation der Liganden Einfluss auf die
Chemo-, Regio-, Enantio- und Stereoselektivität der Reaktion zu nehmen…