Träger elektronischer Hörhilfen werden in akustisch gestörter Umgebung in ihrem Sprachverstehen wesentlich stärker beeinträchtigt, als dies bei Normalhörenden der Fall ist. In dieser Arbeit werden neuartige Signalverarbeitungsstrategien vorgestellt, mit denen die Sprachverständlichkeit in störschallerfüllten Umgebungen verbessert werden kann. Die erzielten Ergebnisse sind auch für Mobiltelefone von Interesse. Bei den Untersuchungen wird besonderer Wert darauf gelegt, die Verfahren zur Sprachsignalverbesserung in engem Zusammenhang zu den akustischen Gegebenheiten zu betrachten, um durch die gemeinsame Optimierung von Signalverarbeitung und Mikrofongruppe das Potential der Mikrofonanordnung möichst gut auszuschöpfen. Unter Verwendung eines neuartigen Signalmodells, das die für elektronische Hörhilfen spezifische akustische Situation mit hoher Genauigkeit beschreibt, werden eine Mikrofonanordnung und geeignete Signalverarbeitungsalgorithmen entwickelt, die – u.a. durch Ausnutzung der am Kopf des Hörgeräteträgers auftretenden Schallbeugung – eine besonders hohe Störgeräuschreduktion ermöglichen. Anhand von Hörtests mit Cochlea-Implantat-Trägern wird nachgewiesen, daßs in komplexen akustischen Situationen mit mehreren Störschallquellen und hohen Störschallpegeln gegenüber dem Stand der Technik eine deutliche Verbesserung sowohl der subjektiv empfundenen Sprachsignalqualität als auch der Sprachverständlichkeit erzielt wird.
Matthias Dörbecker
Mehrkanalige Signalverarbeitung zur Verbesserung akustisch gestörter Sprachsignale am Beispiel elektronischer Hörhilfen
1. Auflage
200 Seiten
Paperback
Reihe : ABDN
Bandnummer : 10
ISBN : 978-3-86073-439-1
45,60 €