Das Herstellen von Hart-Weich-Verbunden im Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dies ist zum einen auf die Entwicklung immer anspruchsvollerer Produkte zurückzuführen, zum anderen auf Rationalisierungsbestrebungen. Durch den Einsatz des Mehrkomponentenspritzgießens in Kombination mit neuen Materialien wie TPE und LSR können eine Vielzahl neuer Produkte unter Verkürzung der Prozesskette und Wegfall von Arbeitsgängen hergestellt werden. Das thermisch vernetzende LSR bietet dabei im Vergleich zu TPE Vorteile, wenn die mechanischen und thermomechanischen Eigenschaften sowie die Medienbeständigkeit des TPE nicht ausreichen. Bei fast allen Anwendungen des Verbundspritzgießens wird eine gute Haftung zwischen den beiden aneinandergespritzten Komponenten gefordert, so auch beim Verbundspritzgießen von LSR-Thermoplast Kombinationen. Es ist bislang jedoch nicht möglich, die Haftung von Polymerkombinationen, die im Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren hergestellt werden, ausreichend vorauszusagen, da nur begrenzte Erkenntnisse über Haftungsmechanismen auf die Verbundfestigkeit vorliegen. Daher war es Ziel der vorliegenden Arbeit, den Einfluss der Maschinen- und Prozessparameter sowie der Formteilgestaltung und Werkzeuggestaltung auf die Verbundfestigkeit von ausgewählten Materialkombinationen zu ermitteln und zu bewerten. Hieraus gehen die wesentlichen Einflussgrößen und deren Wirkung hervor, und es werden Hinweise für die Prozessführung, die Materialauswahl und die Formteil- und Werkzeuggestaltung abgeleitet.
Christoph Ronnewinkel
Mehrkomponentenspritzgießen von Flüssigsilikon-Thermoplast-Verbundbauteilen
184 Seiten
Paperback
Reihe : IKV
Bandnummer : 113
ISBN : 978-3-89653-952-6
35,60 €