Einleitung
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Modularisierung als einer Methode der Produktentwicklung. Sie wird in der vorliegenden Arbeit als anforderungsgetriebene Produktstrukturierung mit einem speziellen Optimierungsziel eingeordnet. Ziel der Modularisierung kann sowohl die Konzeption eines Baukastensystems zur Konfiguration kundenspezifischer Produktvarianten, als auch die Bildung von Modulen sein, um unabhängig von der variantengerechten Konstruktion weitere gliederungsrelevante Anforderungen zu erfüllen. Produkte im Geltungsbereich der Arbeit sind der Verarbeitungsindustrie des Anlagenbaus zuzuordnen und dienen primär der Stoffverarbeitung. Es handelt sich dabei um komplexe Systeme, die entsprechend der Klassifikation technischer Gebilde nach ihrer hauptsächlichen Umsatzart als Apparate bezeichnet werden.
Problemstellung
Die Individualisierung von Produkten zur Steigerung der Kundenzufriedenheit ist heute zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Unternehmen geworden. Sie gilt neben der Verkürzung von Durchlaufzeiten, geringen Herstellkosten und hoher Produktqualität als hauptsächliche Anforderung zur Sicherung einer konkurrenzfähigen Marktposition /Bar95/, /Bou97/, /Eve95/, /Fra02/. Die Herstellung kundenspezifischer Lösungen besitzt für Unternehmen der auftragsbezogenen Einzelund Kleinserienfertigung eine lange Tradition. Die Situation von Herstellern im klassischen Anlagenbau ist außer durch die kundenspezifische Produktherstellung auch durch eine individuelle Angebotsbearbeitung mit Umwandlungsraten von 520% gekennzeichnet /Fis80/, /Tön95/. Die Kosten für die Angebotserstellung sind dabei erheblich /Fis80/. Die Produkte und Unternehmensprozesse solcher Hersteller sind weitgehend evolutionär gewachsen.