Eine Vielzahl von Veröffentlichungen beschäftigt sich mit der Bestimmung des
Geschlechtes (Dwight 1904/05, Schranz 1933) und des Lebensalters (Rother et al.
1977) anhand einzelner Knochen oder Knochenfragmente sowie mit der
Rekonstruktion der Körpergröße (Kate & Mujumdar 1976, Sonder & Knußmann
1985, Wurm & Lesmeister 1986, Formicola & Franceschi 1996) ausgehend von
menschlichen Humeri.
Daraus leiten sich der Bedarf und das Interesse an derartigen Messungen und
Berechnungen ab. Die Ergebnisse sind für verschiedene Anwendungen in der
Rechtsmedizin sowie in der Medizin, aber auch in der Anthropologie von Nutzen.
Diese Arbeit will keine zusätzliche Regressionsformel aufstellen. Sie hat vielmehr
zum Ziel, darüber hinausgehende Aussagen über unterschiedliche Humerustypen
und Humerusformen zu treffen. Hierfür wird ein aktueller Datensatz mit statistisch
gesicherter Aussagekraft für rezente Mitteleuropäer erstellt.
Die Vermessung von 250 Humeruspaaren lässt Rückschlüsse auf typische Merkmale
zu und liefert Werte, welche für die gerichtsmedizinische Identifikation, die
medizinische Rechtswissenschaft, aber auch für den prothetischen Ersatz des
Humerus in der Chirurgie und der Orthopädie und nicht zuletzt für die Anthropologie
von Bedeutung und Interesse sind…