Chemische Forschung wurde in den letzten Jahren in immer stärkerem Maße von der Entwicklung
umweltfreundlicher Verfahren und Prozesse geprägt. In diesem Zusammenhang
setzte sich zugleich die Erkenntnis durch, dass ökologisch verantwortliches Handeln und ökonomisches
Wachstum nicht unbedingt im Gegensatz zueinander stehen müssen. So können
ressourcenschonender Rohstoffeinsatz und die Vermeidung von Abfallstoffen, welche eine
kostenintensive Entsorgung nach sich ziehen, durchaus zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit
eines Prozesses beitragen. In der chemischen Industrie wird unter dem Leitmotiv des sogenannten
„sustainable development“ zunehmend versucht, dieser Denkweise Rechnung zu
tragen.
Sie wurde darüber hinaus im Jahr 1995 als Verpflichtung und Ansporn für jeden
Chemiker im Verhaltenskodex der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) manifestiert:
„[…] Alle GDCh-Mitglieder sind sich bewusst, dass sie als Naturwissenschaftler in besonderem
Maße für die Auswirkungen ihrer beruflichen Tätigkeit auf Mensch und Natur verantwortlich
sind. Die GDCh und ihre Mitglieder unterstützen und fördern eine nachhaltige und
dauerfähige Entwicklung in Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Sie handeln stets auch im
Bewusstsein ihrer Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. […]“…