Kapitel 1
Einleitung
Ein wesentlicher Bestandteil unserer Kultur und unseres gesellschaftlichen Lebens beruht auf sprachlicher Kommunikation. Ist das Verstehen von gesprochener Sprache infolge von hochgradiger, mit Hörgeräten nicht therapierbarer Schwerhörigkeit oder Taubheit massiv beeinträchtigt, bedeutet dies in der Regel den Ausschluß aus der sozialen Kommunikation. Dies zieht in vielen Bereichen gravierende Folgen nach sich und endet für den Betroffenen häufig mit dem Rückzug in die Isolation. Darüber hinaus blockiert die angeborenen oder im Kleinkindalter erworbene Taubheit die Reifung des auditorischen Systems und verhindert die normal hörgestützte Sprachentwicklung.
In mehr als 95% aller Fälle wird die Taubheit durch den Ausfall der Hörsinnzellen im Innenohre verursacht [134], deren Aufgabe die Umwandlung der akustischen Schallsignale in elektrische Nervenimpulse besteht. Als wirksame Therapiemittel haben sich hier Cochlea-Implantate (CI) etabliert, die die Funktion des defekten Innenohrs übernehmen und den Hörnerv direkt elektrisch anregen. Dabei werden die Schallsignale über in der Nähe des Ohres befindliches Mikorfon aufgenommen und gemäß einer angemessen Anregungsstrategie in elektrische Pulsfolgen umgesetzt. Diese werden über meist intracholeär implantierte Elektrodenketten abgegeben. Dadurch werden in intakten Hörnervzellen Aktionspotenzial ausgelöst, die dann wie beim natürliche Hörvorgang an das zentrale auditorisches System weitergeleitet und dort zu Hörwahrnehmunge weiterverarbeitet werden…