Fluor ist das elektronegativste und reaktionsfähigste aller chemischen Elemente. Sein Name leitet sich vom Flußspat ab (lat. fluor „Fluss“), der bereits im Mittelalter als Flussmittel in der Metallverarbeitung eingesetzt wurde. Die hohe Reaktivität des Fluors wird nicht nur durch die hohe Elektronegativität sondern auch die extrem niedrige Dissoziationsenergie von F2 (158 kJ mol) verursacht. Mit Ausnahme von Stickstoff und einigen Edelgasen (He, Ne, Ar) reagiert elementares Fluor unmittelbar mit allen anderen Elementen. Aluminium, Magnesium, Nickel, Kupfer, Stahl und die Legierungen Monel (Cu/Ni) und Elektron (Mg/Al) werden von elementarem Fluor in der Kälte oder bei leicht erhöhten Temperaturen nur oberflächlich angegriffen (Passivierung durch Bildung einer dichten Fluoridschicht), so dass diese für Arbeiten mit Fluor verwendet werden können. Im Labormaßstab kann, wenn weder Wasser noch HF zugegen sind, auch in Glasapparaturen gearbeitet werden. In Verbindungen mit Fluor erreichen die Elemente ihre höchsten Oxidationszahlen (OsF8, IF7, XeF6, AuF5), während Fluor ausschließlich in der Oxidationsstufevorkommt. Elementares Fluor ist bei Raumtemperatur ein gelbliches Gas, das stark ätzend und extrem giftig ist…
Cornelia Herriger
Stereoselektive Trifluormethylierungen mit dem Ruppert Reagenz
1. Auflage
230 Seiten
Paperback
Reihe : ABC
Bandnummer : 70
ISBN : 978-3-86130-552-1
40,40 €