Als metallorganische Verbindungen werden Moleküle bezeichnet, bei denen ein organischer Rest über eine direkte Metall–Kohlenstoff-Bindung an ein Metallatom gebunden ist. Heutzutage werden oft auch Verbindungen der Elemente Bor, Silizium, Phosphor, Germanium, Arsen, Antimon, Selen und Tellur dazu gezählt, d. h. Elemente, die aufgrund ihres elementaren Bindungszustandes als Halb- oder Nichtmetalle bezeichnet werden, aber elektropositiver sind als das Bezugselement Kohlenstoff. Somit ist es möglich eine Vielzahl an metallorganischen Reagenzien mit unterschiedlicher Reaktivität und Selektivität herzustellen.
Metallorganyle lassen sich in Abhängigkeit vom Elektronegativitätsunterschied zwischen Kohlenstoff- und Metallatom in mehr oder weniger stark polarisierte Reagenzien einteilen. Je grösser dieser Elektronegativitätsunterschied ist, umso polarer ist die M–CBindung und desto reaktiver das Reagenz. Die Herausforderung besteht in der chemo-, regiobzw. stereoselektiven Umsetzung mit Elektrophilen zur Knüpfung neuer Kohlenstoff– Kohlenstoff- sowie Kohlenstoff–Heteroatom-Bindungen…