Das Wort „Chiralität“ ist vom griechischen Wortstamm für „Hand“ abgeleitet, weshalb man auch von Händigkeit spricht. Es beschreibt das Phänomen, dass ein Paar optischer Isomere nicht miteinander zur Deckung gebracht werden kann, nur durch eine externe Spiegelebene können die Isomere ineinander überführt werden. Prominentestes Beispiel dafür sind die menschlichen Hände. Von Chiralität spricht man aus der Gruppentheorie abgeleitet, wenn in einem Objekt keine Drehspiegelachse vorhanden ist. Da alle anderen Symmetrieelemente erlaubt sind muss ein chirales Objekt nicht zwangsläufig asymmetrisch sein, ein Racemat ist demnach auch chiral.
Um das Racemat von der enantiomerenreinen Verbindung zu unterscheiden, bedient man sich des Begriffs der optischen Aktivität: Beim Durchgang von linear polarisiertem Licht durch Substanzen mit optisch aktiven Molekülen wird die Polarisationsebene des Lichtes gedreht. Bei einem Überschuss eines der optischen Isomere resultiert eine Drehung in eine Richtung, man spricht von optischer Aktivität. Bei Racematen wird die Polarisationsebene des Lichtes in gleicher Weise in die linke, wie die rechte Richtung gedreht, weshalb es nicht optisch aktiv (optisch inaktiv) ist…