J.-M. Lehn definierte die supramolekulare Chemie als „über das Molekül hinaus“ bzw. als Chemie der maßgeschneiderten intermolekularen nicht kovalenten Wechselwirkungen. In diesem Sinne sind alle Verbindungen, die aus Molekülen (in diesem Falle Untereinheiten) ohne die Knüpfung einer kovalenten Bindungen aufgebaut sind, Supramoleküle.
Somit besteht ein fundamentaler Kontrast zwischen der klassischen Chemie, die sich mit dem Aufbau von vorwiegend kovalent gebundenen Molekülen beschäftigt, und supramolekularer Chemie, die sich mit intermolekularen Wechselwirkungen befasst. Prominente Beispiele für Supramoleküle sind die DNS, Enzyme, Podanden, Kronenether, Kryptanden, Siderophore, Helicate, Catenane, Bretzelane, Rotaxane und viele mehr. Sie alle zeichnen sich durch einzigartige Eigenschaften aus, die die Moleküle im Einzelnen nicht aufweisen, sondern erst in ihrem Zusammenspiel als Supramolekül erwerben…