Das Injection Transfer Moulding-Verfahren (ITM) ist ein bekanntes Verfahren zur Verarbeitung vernetzender Formmassen. Obwohl zu erwarten ist, dass sich die Vorteile, die das Verfahren in der Elastomerverarbeitung bietet, auch auf die Thermoplastverarbeitung übertragen lassen, fand das ITM-Verfahren dorcht bislang keine Anwendung. Die vorliegende Arbeit liefert einen ersten Schritt zur Übertragung des ITM-Verfahrens auf die Verarbeitung von Thermoplasten. Neben der Entwicklung der notwendigen Werkzeugtechnik werden im Rahmen einer Prozessanalyse relevante Prozessgrößen bei der Herstellung von Thermoplastbauteilen im ITM-Verfahren erfasst und deren Einfluss auf die Bauteileigenschaften dargestellt. In vergleichenden Untersuchungen wird das ITM-Verfahren dem Spritzgießen gegenüber gestellt und es werden Unterschiede herausgearbeitet. Dabei liegt das Augenmerk neben der Schmelzebelastung und der Qualität von Bauteilen aufeinanderfolgender Zyklen auch auf der Bauteilqualität eines Zyklus, aber unterschiedlicher Kavitäten. In einem letzten Schritt wird eine Weiterentwicklung des ITM-Werkzeugkonzeptes vorgestellt, mit dem eine angusslose Bauteilherstellung ermöglicht wird. An einem Beispielbauteil kann schließlich unter produktionsnahen Bedingungen die hohe Serientauglichkeit des Prozesses abgeleitet werden. Das ITM-Verfahren kann somit als sinnvolle Ergänzung zu der bestehenden Heißkanaltechnik angesehen werden.
Martin Koch
Thermoplastverarbeitung im Injection Transfer Moulding-Verfahren
1. Auflage
144 Seiten
Paperback
Reihe : IKV
Bandnummer : 157
ISBN : 978-3-86130-497-5
40,40 €