Bauteile aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) mit einem hohen Anteil kraftflussorientierter Verstärkungsfasern verfügen über hohe gewichtsspezifische mechanische Eigenschaften. Nachteilig sind die hohen Fertigungskosten und die langen Taktzeiten der Fertigungsverfahren. Die hier vorgestellte Verfahrens- und Anlagentechnik für das Spaltimprägnierverfahren ermöglicht kurze Taktzeiten von ca. 6 min. Dies wird im Wesentlichen durch eine schnelle Imprägnierung und die Verarbeitung eines hoch reaktiven Harzsystems mit kurzen Aushärtezeiten erreicht.
Es werden Formfüllstudien an ebenen, monolithischen Bauteilen und gekrümmten Sandwichbauteilen in Spaltimprägnierwerkzeugen mit transparenten Formeinsätzen vorgestellt. Hierbei wird der Einfluss der Fließspalthöhe, den Preformeigenschaften und der Angussgestaltung auf die Fließfrontausbreitung während des Imprägniervorgangs gezeigt. Darauf aufbauend werden Fertigungsstudien mit heiß härtenden Epoxidharzen durchgeführt. Hierfür werden verschiedene Laborwerkzeuge entwickelt. Die Fertigungsstudien ermöglichen die Auswahl eines geeigneten Preformingverfahren zur Fixierung der einzelnen Verstärkungstextilien. Unter Verwendung eines thermoplastischen Bindervlieses werden Preforms mit Glas- und Kohlenstoffasern, unterschiedlichen Verstärkungstextilien und unterschiedlichen Dicken aufgebaut und imprägniert. Neben ebenen Bauteilen wird auch die Fertigung von gekrümmten Sandwichbauteilen mit integrierten Krafteinleitungselementen untersucht. Die Ergebnisse zeigen die Zusammenhänge zwischen den Preformeigenschaften, den Prozessparametern und -größen sowie der Bauteilqualität.