Die technische Entwicklung des Extrusionsblasformens wird von zunehmenden Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens geprägt. Neben der Reduktion des Materialeinsatzes besteht zusätzlich die Möglichkeit, durch Steigerung der Ausstoßleistung die Produktivität des Verfahrens zu erhöhen. Da die Kühlzeit im Produktionszyklus den größten Anteil einnimmt, besteht hier auch das größte Einsparungspotential. Die Untersuchungen zum Einfluß des Blasdruckes auf die Kühlzeit zeigen in dieser Arbeit, daß durch einfache Modifikation an der Blasformanlage eine beträchtliche zeitliche Einsparung im gesamten Extrusionsblasformprozeß bei gleichbleibender Produktqualität möglich ist. Neben dem Stauluftverfahren werden auch Innenkühlverfahren mit Spülluft und tiefkalter Luft untersucht. DIe niedrigsten Absolutkühlzeiten werden zumeist mit glaskugelgestrahlten Werkzeugoberflächen aufgrund einer günstigen Entlüftung und großen Kontaktfläche zwischen Blasteil und Werkzeugkavität erreicht. Der Einfluß der Kühlzeitverkürzung infolge einer Blasdruckerhöhung fällt bei Blasformteilen mit kleineren Wanddicken stärker aus. Merkliche Auswirkungen einer Blasdrucksteigerung auf die Formteilqualität kann bei diesen Untersuchungen nicht festgestellt werden. Mit der in dieser Arbeit erzielten zeitlichen Beschreibung des Wärmeübergangskoeffizienten zwischen Blasformteil und Blaswerkzeug in Abhängigkeit von den Prozeßparametern wird der Konstruktion und der Verfahrenstechnik ein Werkzeug zur Berechnung und Optimierung der Kühlwirkung bereitgestellt. Hierdurch kann das Prozeßverständnis deutlich verbessert und die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens erhöht werden.
Gunther Schmidt
Untersuchungen zur Blasteilkühlung beim Extrusionsblasformen unter verwendung erhöhter Blasdrücke
208 Seiten
Paperback
Reihe : IKV
Bandnummer : 94
ISBN : 978-3-89653-432-3
35,60 €