Obwohl der schiefe Turm von Pisa seine Berühmtheit dem Umstand zu verdanken hat, daß er auf sumpfigem Untergrund errichtet wurde, gilt im allgemeinen der Grundsatz, daß ein erfolgversprechendes Bauvorhaben nur auf einem soliden Fundament begonnen werden kann. Als der Turm vor 800 Jahren errichtet wurde, konnte einzig durch die Wahl eines geeigneten Baugrundes eine ausreichende Tragfähigkeit des Baugrundes sichergestellt werden. Heute sind im Bereich des Spezialtiefbaus zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Baugrundes bekannt. Beispielsweise werden unter dem Begriff „Rütteln“ eine Vielzahl von Baugrundverbesserungsmaßnahmen zusammengefaßt, die zur Verdichtung des Bodens eingesetzt werden.
Weiterhin werden in vielen Fällen mit der sog. Rammtechnik säulenförmige Betonkörper in den Baugrund getrieben oder Bohrpfähle in zuvor abgeteufte Bohrungen eingebracht. Eine weitere große Gruppe von Bodenverfestigungsverfahren wird unter dem Begriff der „Injektion“ zusammengefaßt. Der grundlegende Gedanke dieser Verfestigungsmaßnahmen besteht darin, im Boden vorhandene Hohlräume mit einem nach seiner Aushärtung stabilisierendem Material aufzufüllen. Mit Hilfe von Injektionsmaßnahmen kann sowohl der Untergrund eines Fundaments vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahme verfestigt, als auch ein bestehendes Fundament nachträglich stabilisiert werden. Injektionsverfahren werden oft dort eingesetzt, wo Erschütterungen des Baugrundes vermieden werden müssen. Weiterhin dienen Injektionsmaßnahmen der Abdichtung gegen Grundwasser oder Erhöhung der chemischen Belastbarkeit eines Bodens …