Kurzfassung
Der Einsatz der Mulitsparkzündtechnologie in der Automobiltechnik bietet insbesondere bei Verwendung in Ottomotoren mit Schichtladetechnik Vorteile bezüglich der Zündsicherheit. Diese Verbesserung ermöglicht es, beispielsweise bei der Verwendung in Schichtlademotoren, auch in verbrennungstechnisch sehr grenzwertig parametrierten Betriebszuständen das Auftreten von Fehlzündungen zu vermeiden. Letztendlich erlaubt es der zielgerichtete und optimierte Einsatz einer Multisparkzündung, den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen ebenso wie deren Emissionen zu senken, indem die Betriebssicherheit der besonders sparsamen aber gleichzeitig besonders zündunwilligen Verbrennungsmodi gesteigert wird. In der vorliegenden Arbeit werden die verschiedenen zugrundeliegenden Wirkzusammenhänge der Multisparkzündung analysiert, klassifiziert und bewertet. Basierend auf den vier Steuerparametern Funkenbrenndauer, Funkenpausendauer, Entladungsstromstärke und Umgebungsdruck werden mittels Black-Box-Modellen die motorischen Kennwerte der Wiederzündspannung einer laufenden Multisparkentladung, des thermischen Energieeintrages eines Zündvorganges und ein Maß für die druckabhängige Wahrscheinlichkeit für Fehlzündungen entwickelt. Zur reproduzierbaren, experimentellen Messwerterfassung werden die jeweiligen Eingangsgrößen unabhängig voneinander in definierten Stufen variiert, um so auch gegenseitige Abhängigkeiten beschreiben zu können. Dabei wird beispielsweise die in Experimenten ermittelte, signifikante Abhängigkeit der Wiederzündspannung von den Pausen und Brenndauern im Bereich unterhalb einer Millisekunde anhand charakteristischer, phänomenologischer Faktoren approximiert. Die separate Betrachtung ermöglicht es, die zueinander gegenläufigen, voneinander abhängigen Effekte der Pausendauer und der Brenndauer auf die Wiederzündspannung einzeln zu charakterisieren…