Der Titel des ersten Beitrags ist gleichzeitig der Titel des gesamten Buches: Warum Lateinamerika? Die restlichen Beiträge geben aus verschiedenen Blickwinkeln eine Antwort auf diese Frage, wobei die Fragestellung ebenso eigentümlich ist wie die Beantwortung. Die Fragestellung ist eng damit verbunden, welche Beziehungen diese sich selbst als lateinisch bezeichnende Region mit Spanien, d.h. der liberischen Welt, unterhält. Zentrales Thema des vorliegenden Buches sind somit die Beziehungen, die Spanien zu Amerika unterhält, das eine Verlängerung Spaniens darstellt, genau zu dem Amerika, das dialektisch auf die spanische Herrschaft reagiert, so, wie das Spanien der Halbinsel auf sich selbst reagiert. Man Kann von einer großen Nation sprechen, die sich jenseits der Pyrenäen, jenseits des Atlantiks über den amerikanischen Subkontinent vom Rìo Bravo bis zum Kap Horn erstreckt. Der Beitrag über Ortega y Gasset setzt sich mit den Reaktionen gegenüber Lateinamerika auf der Halbinsel und denjenigen auf dem amerikanischen Kontinent auseinander. Von dieser dialektischen Reaktion sprach das pilgernde Spanien, das Spanien des transtierro (der Verpflanzung), das in Amerika die Problematik der eigenen Geschichte erkannte, die gleiche historische Dialektik Amerikas, die spanisch, iberisch oder lateinisch genannt wird.
Leopoldo Zea
Warum Lateinamerika
124 Seiten
Paperback
Reihe : CRM
Bandnummer : 11
ISBN : 978-3-86073-265-6
16,40 €