Kurzfassung
Die Anforderungen an Isoliermaterialien in der Energietechnik unterliegen einem massiven Wandel. Neben der stets geforderten Zuverlässigkeit und langen Lebensdauer von Isoliersystemen müssen diese in der Zukunft eine höhere Kompaktheit, eine geringere Dichte und eine Zusammensetzung aus umweltfreundlichen Komponenten aufweisen. Ein nicht brennbarer Feststoff ist im Gegensatz zu flüssigen oder gasförmigen Isolierstoffen unempfindlich gegen Leckagen des Gehäuses und wirkt somit nicht umweltgefährdend im Fehlerfall. Ist dieser Isolierstoff zudem elastisch und kompressibel, so wird er unempfindlich gegenüber thermischen Lastzyklen, die bei herkömmlichen Feststoffisolierungen zu Rissbildung führen können. Elastische syntaktische Schäume stellen ein solches Isoliermaterial mit den geforderten Eigenschaften dar. Sie bestehen aus einer Silikonmatrix mit eingebrachten, gasgefüllten Mikrohohlkugeln mit einem mittleren Durchmesser von einigen 10 μm als Füllstoff. Durch die gezielte Anpassung der Zusammensetzung, wie zum Beispiel die Wahl des Mikrohohlkugeltyps, der Beschichtung und des Füllgrads, können die Materialeigenschaften hinsichtlich der gewünschten Anwendung in der Hochspannungstechnik optimiert werden. Im Rahmen dieser Arbeit werden mechanische und physikalische Eigenschaften elastischer syntaktischer Schäume in Abhängigkeit der Zusammensetzung betrachtet. Ein Schwerpunkt hierbei liegt auf den elektrischen Eigenschaften dieses Materials im Kurzzeitbereich. Aus den Untersuchungsergebnissen werden Erkenntnisse abgeleitet, die das Verhalten unter elektrischer Feldbelastung beschreiben. Der Fokus hierbei liegt in der Entwicklung eines Modells zur Beschreibung der Prozesse, die während eines elektrischen Durchschlags bei Gleich- und Wechselspannungsbelastung ablaufen …